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Vorgehen zur Bewertung und Auswahl von KI-Kompetenzen in KMU

 

Steckbrief

Eckdaten

Laufzeit:
01.01.2022 bis 30.06.2024
Forschungsbereich:
Arbeitswissenschaftliche Begleitung von Veränderungs- und Transformationsprozessen
Status:
Laufend

Kontakt

Name

Susanne Mütze-Niewöhner

Abteilungsleitung Arbeitsorganisation

Telefon

work
+49 241 80 99451

E-Mail

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Kurzbeschreibung

Zur Verbesserung von Prozessen findet die Künstliche Intelligenz als Technologie immer häufiger Anwendung in verschiedensten Unternehmensbereichen. Aktuell sind es vor allem große Unternehmen, die dieses Potenzial bereits nutzen. Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen, kurz KMU, spüren einen zunehmenden Innovations- und Wettbewerbsdruck und zeigen vermehrt Interesse an KI-basierten Anwendungen. Neben hohen Kosten, der Qualität der verfügbaren Daten und der Angst vor Veränderung unter den Beschäftigten ist der Mangel an notwendigem Know-How eines der zentralen Hindernisse für die Nutzung von KI-Technologien in KMU. Die Beschaffung von Personal mit entsprechendem Wissen gestaltet sich in Zeiten des Fachkräftemangels ohnehin schwierig, sodass weitere Strategien benötigt werden, um KI-Kompetenzen zu akquirieren, zu entwickeln und langfristig zu sichern.
Im Projekt VoBAKI soll deshalb ein strukturiertes Vorgehensmodell für die Bewertung und Auswahl von Sourcing-Strategien im Lebenszyklus einer KI-Anwendung gestaltet werden. Ziel ist es, insbesondere KMU zu befähigen, notwendige KI-Kompetenzen für das Unternehmen zu identifizieren und passende Strategien zur Kompetenzsicherung auszuwählen.

Herausforderungen

Bei der geplanten Einführung einer KI-Anwendung müssen Kompetenzen betrachtet werden, die entlang des gesamten Lebenszyklus der Künstlichen Intelligenz benötigt werden, damit sie erfolgreich im Unternehmen implementiert werden kann. Folglich benötigen Personen in verschiedenen Rollen im Unternehmen Kompetenzen zu der Technologie. Hierbei stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die notwendigen KI-Kompetenzen ins Unternehmen zu bringen, beziehungsweise vorhandene Kompetenzlücken abzubauen. Zwei Beispiele sollen die Herausforderung verdeutlichen:

Die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann zwar als eine Quelle des Kompetenzgewinns in Betracht kommen, angesichts des branchenweiten Fachkräftemangels ist diese Sourcing-Strategie jedoch mit Schwierigkeiten behaftet, vor allem, wenn KMU mit Großkonzernen konkurrieren müssen. Alternativ können externe Dienstleister beauftragt werden, um die Kompetenzlücken zu überbrücken. Da KI-Kompetenzen aber nicht nur für die Anwendung selbst, sondern auch für vor- und nachgelagerte Prozesse benötigt werden, steht bei dieser Sourcing-Strategie langfristig die Rentabilität in Frage. Unternehmen müssen folglich die klassischen Wege des Kompetenzerwerbs verlassen und neue Sourcing-Strategien entwickeln und nutzen.

Zielsetzung

Ziel des Projekts VoBAKI ist es, KMU zu befähigen, dass sie Prozesse und notwendige Kompetenzen im Lebenszyklus einer KI-Anwendung eigenständig identifizieren und die dafür passenden Sourcing-Strategien ableiten können. In enger Zusammenarbeit zwischen Forschungspartnern und Mitgliedern des projektbegleitenden Ausschusses wird ein Vorgehen entwickelt, welches KMU bei der Bewertung von KI-Kompetenzen und der entsprechenden Auswahl von Sourcing-Strategien unterstützen soll.

Vorgehen

Zu Beginn erarbeiten die Forschungspartner gemeinsam mit den Praxispartnern Zielsetzungen hinsichtlich des Einsatzes von KI-Anwendungen. Darauf aufbauend gilt es, die relevanten Prozesse und Aktivitäten entlang des Lebenszyklus einer Künstlichen Intelligenz zu identifizieren, wie bspw. die Planung, Einführung, Nutzung und Pflege/Wartung, sodass für diese die notwendigen KI-spezifischen Kompetenzen zur Ausführung der Tätigkeiten ermittelt werden können. Anschließend können die identifizierten und mit Kompetenzerfordernissen verbundenen Tätigkeiten unterschiedlichen KI-Rollen zugeordnet werden. Somit entstehen übersichtliche Rollensteckbriefe in denen die benötigten KI-Kompetenzen abgebildet sind.
In Frage kommende Sourcing-Strategien sollen beschrieben werden und in Bezug auf den Anwendungskontext konkretisiert sowie hinsichtlich ihrer praktischen Relevanz bewertet werden. Abhängig von betrieblichen Anforderungen und Voraussetzungen werden anschließend die unterschiedlichen Sourcing-Strategien und ihre Ausgestaltungsalternativen hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung der betrieblichen Zielsetzungen evaluiert. Die Ergebnisse werden zu einem Vorgehen zur Bewertung und Auswahl der passenden Sourcing-Strategie zusammengeführt.

Förderung

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) e. V. gefördert.
Durchgeführt wird das Projekt VoBAKI gemeinsam mit dem FIR e.V. an der RWTH Aachen und dem FKM-Arbeitskreis „Forschung I4.0 und KI“. Aus Industriesicht beteiligen sich im projektbegleitenden Ausschuss Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen.

IGF-Vorhaben Nr.: 22009 N

Projektpartner

FIR e.V. an der RWTH Aachen

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