Durchlässigkeit zwischen Fachschul- und Hochschulsystem

  Studierende in einem Hörsaal Urheberrecht: © Mario Irrmischer  

Systemübergänge auf DQR-Niveau 6

 

Steckbrief

Eckdaten

Laufzeit:
01.10.2021 bis 31.03.2023
Forschungsbereich:
Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzepte für gewerblich-technische Domänen
Status:
Laufend

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Kontakt

Name

Martin Frenz

Abteilungsleitung Bildung für technische Berufe

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+49 241 80 99480

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Kurzbeschreibung

Im Projekt werden Systemübergänge zwischen akademischer und beruflicher Bildung auf DQR-Niveau 6 untersucht. Hierzu werden Einzelinitiativen empirisch erfasst und in einem Handlungskonzept zusammengeführt, um Potentiale zum Ausbau der Durchlässigkeit zwischen Fachschul- und Hochschulsystem im Bereich technischer Bildungs- und Studiengänge aufzuzeigen.

Herausforderungen

Themen der Durchlässigkeit und Bildungsgerechtigkeit werden im Kontext des lebenslangen Lernens eine hohe Bedeutung beigemessen. Neben der Attraktivität und Flexibilität beruflicher Bildung stehen Ziele wie Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit im Fokus, ebenso jedoch auch qualitative und quantitative Effekte der Durchlässigkeit. Einerseits ist der Übergang beruflich qualifizierter Fachkräfte in das akademische System schwach ausgeprägt, andererseits steht der Wechsel von Hochschulaussteigerinnen und Hochschulaussteiger in eine berufliche Fortbildung auf DQR-Niveau 6 vor fast unüberwindbaren Hürden. Dennoch existieren in verschiedenen Regionen Einzelansätze zur Gestaltung solcher Übergänge. Diese werden in einem empirischen Zugriff erforscht. Hiermit soll ein Beitrag zur Sicherung der Attraktivität des beruflichen Aus- und Fortbildungssystems und zur Gewinnung neuer Zielgruppen für die mittlere Führungskräfteebene auf DQR-Niveau 6 geleistet werden.

Zielsetzung

Ziel des Projektes ist die Untersuchung der wechselseitigen Durchlässigkeit zwischen dem Fachschul- und Hochschulsystem. Folgende Fragestellungen sind dabei leitend:

  1. Welche Handlungserfahrungen bestehen für die wechselseitige Durchlässigkeit zwischen Fachschulen und Hochschulen? Welche Modelle liegen in der Beurteilung von Äquivalenz von Leistungen aus dem jeweils anderen System vor?
  2. Welche Perspektiven werden für den weiteren Ausbau der Durchlässigkeit zwischen Fachschul- und Hochschulsystem gesehen? Welche Potentiale und Hindernisse sehen die befragten Expertinnen und Experten für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger? Wie werden zukünftige Perspektiven eingeschätzt?
  3. Welche Bedeutung haben Formen der Durchlässigkeit für die adressierten Studierenden? Welche Bedeutung hat die Studienoption aus der Perspektive angehender Technikerinnen und Techniker und welche Voraussetzungen sehen sie für einen gelingenden Übergang? Sind für Studienaussteigerinnen und Studienaussteiger Übergänge in das Fortbildungssystem attraktiv und mit welchen Handlungsansätzen können diese unterstützt und gefördert werden?

Vorgehen

Gegenstand der Untersuchungen ist die wechselseitige Durchlässigkeit zwischen den Fachschulen für Technik und ingenieurwissenschaftlichen sowie ingenieurpädagogischen Hochschulprogrammen. Im Verständnis gestaltungsorientierter Forschung erfolgen die Problem- und Theoriepräzisierung sowie die empirisch gestützte Erweiterung des Erkenntnisstands entsprechend der einführenden Phasen des Design-Based-Research-Ansatzes. Zunächst werden bereits existierende Einzelansätze zur Gestaltung von Systemübergänge erfasst und analysiert. Dabei werden sowohl institutionelle als auch bildungsbiografische Perspektiven einbezogen. Insbesondere werden im Rahmen von Fallstudien aus Expertinnen- und Expertensicht bestehende Potentiale und Perspektiven erfasst und mit der Studierendenperspektive „gespiegelt“. Die Ergebnisse werden in einem Handlungskonzept zusammengeführt, um geeignete Modelle für die Weiterentwicklung wechselseitiger Durchlässigkeit zwischen dem Fortbildungs- und Hochschulsystem aufzuzeigen.

Ergebnisse

Das erste von insgesamt drei Working Papern ist bereits veröffentlicht.

Das erste Working Paper thematisiert Erfahrungen der Fachschulen zur Gestaltung reziproker Durchlässigkeit zwischen Bildungsgängen auf DQR-Niveau 6. Es werden die Ergebnisse aus einer schriftlichen Befragung vorgestellt, in deren Rahmen 136 Fachschulen für Technik in Deutschland Angaben zu ihren Kooperationserfahrungen mit Hochschulen zur Gestaltung von Übergängen gemacht haben. Eine Dokumentenanalyse zum Handlungsrahmen und zur Ausgangssituation fasst die Erkenntnisse über den Zugang in Bildungsbereiche, die Anrechnung von Erlerntem, die organisationale Verknüpfung und den Umgang mit heterogenen Bedürfnissen zusammen. Dabei stehen wechselseitige Übergänge von Studienausteigenden und Fachschulabsolventinnen und -absolventen zwischen dem Fachschul- und Hochschulsystem im Fokus.

Das Working Paper Reziproke Durchlässigkeit zwischen Bildungsgängen auf DQR-Niveau 6 ist über Open Access frei verfügbar.

Förderung

Das Projekt wird gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, Forschungsschwerpunkt Bildung in der Arbeitswelt (Projektnummer: 2021-392-5).

Projektpartner

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut Bildung, Beruf und Medien Arbeitsbereich Gewerblich-technische Berufsbildung

Logo Hans Böckler Stiftung