Kontrollierbarkeit und Interaktionsmuster
Je intelligenter und eigenständiger Maschinen wie Autos oder Roboter werden, umso wichtiger wird es, dass sie vom Menschen verstanden und kontrolliert werden können. Um ein übergeordnetes Verständnis von Kontrollierbarkeit und der dazu passenden Mensch-System-Interaktion zu entwickeln, müssen Abläufe zuvor nachvollziehbar dargestellt und beschrieben werden. Die Systemergonomie (Human Systems Integration) nutzt dazu systemtheoretische Paradigmen, in denen Gesamtsysteme zunächst in Teilsysteme unterteilt werden, um anschließend deren Zusammenhänge untereinander genau zu analysieren. Dabei spielen nicht nur die Teilsysteme eine wichtige Rolle, sondern auch die Umwelt und deren Einflüsse. Bei der Zuordnung der einzelnen Teilsysteme und deren Abläufen helfen sogenannte Interaktionsmuster.
Ein Grundverständnis der in Teil- und Gesamtsystemen angewandten Interaktionsmuster führt zu einer besseren Kontrollierbarkeit der betrachteten Teilsysteme. Sobald die Wirkzusammenhänge aus systemtheoretischer Sicht erkannt sind, können Einflussgrößen erfasst und Maßnahmen zur Beeinflussung bestimmt werden.
Besonders beim automatisierten Fahren spielt die Kontrollierbarkeit eine besonders wichtige Rolle: So muss zu jedem Zeitpunkt klar ersichtlich sein, wer für die sichere Ausführung der Fahraufgabe die Verantwortung trägt. In enger Zusammenarbeit mit den Experten des Forschungsfelds Zustandserkennung entwickeln wir gemeinsam Lösungen zur frühzeitigen Erkennung und Vermeidung von potenziellen Kontrolldefiziten (vgl. Abbildung).