Integrierte Forschung für Arbeitsinnovationen
Wenn man sich Forschung vorstellt, denkt man insbesondere in Aachen im ersten Moment zuerst an das Konstruieren von Maschinerien, das Entwerfen von Bauteilen, aber auch an das Gründen von Start-ups. Man fragt sich: Haben die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Gefühl für die „Welt da draußen“ und denken sie an die (zukünftigen) Konsequenzen ihrer Forschung?
Genau das wird am Institut für Arbeitswissenschaft getan. Neben der Erforschung innovativer Technologien liegt vor allem ein Fokus auf ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten/Implikationen (abgekürzt als ELSA oder ELSI). Der Hintergrund für diesen Schwerpunkt liegt in der Annahme, dass ein frühzeitiges Erkennen von unerwünschten Auswirkungen von ELSI/ELSA einer konstruktiven Auseinandersetzung der Wissenschaft hilft. Dies erfolgt im Rahmen der „Responsible Research and Innovation“ (kurz RRI), die die Auswirkungen von Entwicklungsprozessen auf die Umwelt und Gesellschaft beschreibt.
Nun könnte man sich zurecht Fragen: „Es ist ja schön und gut, dass ethische, rechtliche und soziale Fragen behandelt werden, aber wie genau soll das den vorgenommen werden?“ Die Methode AMICAI behandelt eben diese Frage. AMICAI steht für „Aachen Method for Identification, Classification and risk Analysis of Innovation-based problems”. Dieser Ansatz dient der methodischen Unterstützung zur nachhaltigen Integration von ELSI/ELSA für die Bereiche der Forschung und Entwicklung.
Abschließend könnte der Leser sich fragen: „Das klingt ja alles ganz nett, doch wie soll das helfen, zukünftige Probleme zu erfassen?“ Um diese Lücke zu schließen, wird ein weiterer wissenschaftlicher und disziplinenübergreifender Zweig aufgegriffen. Dabei handelt es sich um die Innovations- und Zukunftsforschung, die sich mit der Zukunft befasst. Sie verfügt über eine Reihe von Konzepten, Methoden und Theorien, mit deren Hilfe versucht wird, eben diesen abstrakten Zukunftsbegriff konkreter und greifbarer zu machen.