novaBIM
Innovationsfördernde Arbeitsumgebungen mit BIM kollaborativ gestalten
Steckbrief
Eckdaten
- Laufzeit:
- 01.01.2023 bis 31.12.2025
- Forschungsbereich:
- Arbeitswissenschaftliche Begleitung von Veränderungs- und Transformationsprozessen | Arbeitsplatz- und Produktgestaltung
- Status:
- Laufend
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- +49 241 80 99451
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Kurzbeschreibung
Der Ansatz des Building Information Modeling, kurz BIM, nutzt eine einheitliche digitale Repräsentation mit allen relevanten Informationen eines Bauwerks. Der kollaborative Prozess zur Erstellung und Pflege dieses Modells begleitet den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks. Softwaretools zur Unterstützung des BIM-Ansatzes werden in der Bauplanung zwar bereits seit einigen Jahren eingesetzt, es bestehen allerdings noch Verbesserungspotenziale.
Das Verbundprojekt „novaBIM“ untersucht zwei Forschungsfragen im Bereich der Bauplanung mit BIM. Zum einen stellt sich die Frage, wie der BIM-Ansatz bei der Gestaltung innovationsfördernder Arbeitsumgebungen gewinnbringend eingesetzt werden kann. Die digitale Transformation der Arbeit, beschleunigt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, hat die Anforderungen an die Arbeitsumgebungen stark geändert. Hier sollen mögliche Realisierungspfade erarbeitet werden, um BIM-konforme Softwaretools um Funktionalitäten zur Planung von Büroräumen auf Basis der arbeitsorganisatorischen und arbeitspsychologischen Anforderungen des Auftragsgebers zu erweitern.
Die zweite Forschungsfrage beschäftigt sich damit, wie die organisationsübergreifende Kollaboration im Planungsprozess mit BIM verbessert werden kann. Der starke Technologiefokus hat zur Folge, dass der BIM-Ansatz in kleinen und mittleren Unternehmen, kurz KMUs, bisher nur zurückhaltend eingesetzt wird. Um die Akzeptanz entsprechender Softwarewerkzeuge bei den Anwenderinnen und Anwendern zu fördern, sollen Gestaltungsempfehlungen für Kollaborationsfunktionen erstellt werden.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden im Laufe des Projektes exemplarisch im Tool „Digitales Raumbuch“ des Fraunhofer IFF umgesetzt und erprobt.
Herausforderungen
Der Einsatz von BIM bei der Planung von innovationsfördernden Arbeitsumgebungen birgt verschiedene Herausforderungen. Während des kreativen Prozesses zur Aufnahme der arbeitsorganisatorischen und -psychologischen Anforderungen mit kurzen Feedbackzyklen und vielen Änderungen, wurde der BIM-Ansatz bisher nicht verfolgt. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Überführung der Anforderungen des Kunden in das Modell. Zudem können die Möglichkeiten der Softwaretools zur Visualisierung des Entwurfs nicht genutzt werden.
Der BIM-Ansatz bietet großes Potenzial über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Alle relevanten Informationen des Gebäudes werden ab Beginn der Planung in einem zentralen Modell gepflegt und verwaltet. Aufgrund des Umfangs der Informationen und der Beteiligung verschiedener Akteure an einem Gebäude ist ein hohes Maß an Kooperation bei der Verwendung von BIM notwendig. Bereits in der Planung gibt es eine große Anzahl an organisationsübergreifenden Schnittstellen. Da das Modell nicht für alle Akteure gewinnbringend eingesetzt werden kann und die Pflege der Informationen und der Umgang mit entsprechenden Softwarewerkzeugen vor allem KMUs vor eine große Herausforderung stellt, wird BIM häufig nur auf Anforderung des Auftraggebers genutzt.
Zielsetzung
Das Ziel des Projektes „novaBIM“ ist die Erweiterung des digitalen Raumbuchs zur digital unterstützten Planung innovativer Arbeitsumgebungen. Des Weiteren sollen Funktionalitäten zur organisationsübergreifenden Kollaboration implementiert werden, um die durchgängige Nutzung des Tools zu ermöglichen und den Einsatz von BIM einfacher zu gestalten.
Das Institut für Arbeitswissenschaft, kurz IAW, verfolgt mit seiner Beteiligung im Projekt die Entwicklung eines Referenzprozessmodells für den Planungsprozess mit BIM. Durch die Analyse und Optimierung der bestehenden Prozesse sollen Forschungslücken im Bereich der digital unterstützten, organisationsübergreifenden kollaborativen Arbeit geschlossen werden und Kompetenzen im Bereich der Teamforschung und der menschenzentrierten, partizipativen Arbeitsgestaltung ausgebaut werden.
Vorgehen
Basierend auf der Analyse relevanter Arbeitsprozesse und Erfahrungsberichte der Anwendungspartner zur bisherigen BIM-basierten Zusammenarbeit wird ein Referenzmodell für die Ableitung von Maßnahmen zur digitalen Unterstützung von organisationsübergreifender Kollaboration bei der Bauplanung entwickelt. Parallel werden Anforderungen für die Umsetzung innovative Arbeitskonzepte identifiziert. Die aus der Praxis hergeleiteten und wissenschaftlich fundierten Vorarbeiten bilden die Entwicklungsgrundlage für neue Funktionssets zur Förderung der Kollaboration sowie zur Planung innovationsfördernder Arbeitsumgebungen. Diese werden im Projektvorhaben modellhaft in einem digitalen Raumbuch realisiert, von den Anwendungspartnern erprobt und arbeitswissenschaftlich evaluiert. Dabei werden auch die Auswirkungen auf die Kollaboration analysiert und Empfehlungen für die Gestaltung der Zusammenarbeit abgeleitet.
Förderung
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt novaBIM wird im Rahmen des Programms „Innovative Arbeitswelten im Mittelstand“ (Förderkennzeichen: 02L22B061) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
Projektpartner
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF |
Carpus+Partner AG |
DBCO Generalplaner GmbH |
METOP Mensch-Technik-Organisation-Planung GmbH |