Geteilte Führung in virtuellen Teams
Neue Forschungsergebnisse liefern Hinweise für die praktische Umsetzung
Die Zunahme virtueller Zusammenarbeit stellt neue Anforderungen an die Führung von Teams. Ein Lösungsansatz wird im Konzept der geteilten Führung, im sogenannten Shared Leadership, gesehen. Studien aus der Führungsforschung deuten darauf hin, dass sich die Teilung von Führung positiv auf den Teamerfolg auswirkt. Offen war bislang, welche spezifischen Führungsverhaltensweisen geteilt werden sollten und wie sich eine solche Teilung auf die Teammitglieder auswirkt.
Um diese Fragen zu beantworten, wurde am IAW eine Fragebogenstudie mit 411 Beschäftigten durchgeführt, die in virtuellen Teams tätig sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilung von aufgabenorientierten Führungsverhaltensweisen, die zum Beispiel die Planung, Organisation und Koordination von Aufgaben betreffen, einen signifikant positiven Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Produktivität und Zufriedenheit der Teammitglieder hat. Signifikant negative Auswirkungen ergeben sich hingegen, wenn beziehungsorientierte Führungsverhaltensweisen geteilt werden, wie z. B. das Geben von Feedback oder Empfehlungen für die persönliche Weiterentwicklung.
Die detaillierten Studienergebnisse wurden im Rahmen einer Open Access-Publikation mit dem Titel Sharing leadership behaviors in virtual teams: effects of shared leadership behaviors on team member satisfaction and productivity im Team Performance Management Journal veröffentlicht und liefern wichtige Impulse für die Führung virtueller Teams in der Praxis sowie die weiterführende Forschung.
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt LUTZ wird im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ (Förderkennzeichen: 02L18B535) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen.