WorkingAge

  Mitarbeitender trägt Eye Tracking Brille und arbeitet mit einem Roboterarm Urheberrecht: © Mario Irrmischer

  

Projektlogo WorkingAge  

Smart Working Environments for all Ages

 

Steckbrief

Eckdaten

Laufzeit:
01.02.2019 bis 31.01.2022
Forschungsbereich:
Arbeitsplatz- und Produktgestaltung | Kognitive und Physiologische Ergonomie | Soziotechnische Systeme und Mensch-Maschine-Schnittstellen
Status:
Abgeschlossen

Weitere Informationen

Kontakt

Name

Alexander Mertens

Abteilungsleitung Ergonomie und Mensch-Maschine-Systeme

Telefon

work
+49 241 80 99494

E-Mail

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Kurzbeschreibung

Das EU-Projekt „WorkingAge“, adressiert die Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit dem Ziel die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten nachhaltig zu steigern. Durch den Einsatz innovativer MMI-Technologien, wie Entwicklungen zur Erfassung des Beanspruchungszustandes, der Körperhaltung, Mimik- und Spracherkennung sowie Eye-Tracking, wird der kognitive, emotionale und körperliche Zustand der Beschäftigten erfasst, um so eine kurzzyklische Evaluation der vorliegenden Arbeitsbedingungen personenindividuell zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird besonderer Fokus auch auf die Anpassung des Systems an die Bedürfnisse älterer Beschäftigter gelegt.

Herausforderungen

Im Jahr 2014 litten etwa 7,4 Prozent der EU-Bevölkerung an einem oder mehreren arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen. Die Hauptursachen für lang anhaltende Gesundheitsprobleme in der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sind chronische Krankheiten wie Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems oder mentale und emotionale Probleme. Zusätzlich haben demografische Faktoren, wie die Alterung und Verringerung der Belegschaften, zur Folge, dass es immer relevanter ist, Mitarbeitende insbesondere im Alter zu unterstützen, langfristig gesund zu bleiben.
Arbeit ist eine wichtige Determinante für die Gesundheit und individuelle Gesundheitspraktiken werden durch unsere Arbeitsplatzkulturen und -werte geprägt. Genau hier soll das WorkingAge Projekt ansetzen und Möglichkeiten schaffen, Beschäftige dabei zu unterstützen auf der Arbeit und auch im alltäglichen Leben gesunde Gewohnheiten zu erlernen um langfristig gesund zu bleiben.

Zielsetzung

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Systems, welches gesundheitsförderliche Gewohnheiten bei der Arbeit und im alltäglichen Leben fördert. Dieses System setzt sich aus innovativen Methoden und Sensoren zusammen, um einerseits den emotionalen, kognitiven und körperlichen Zustand der nutzenden Person zu erfassen und andererseits gleichzeitig die Umgebungsbedingungen zu erkennen. Mit Hilfe einer kurzzyklischen Evaluation kann das System in Echtzeit anhand der erfassten Daten Rückmeldungen und Empfehlungen zielgruppengerecht generieren. Dadurch werden die Nutzenden unterstützt, gesunde Gewohnheiten bei der Arbeit und auch im alltäglichen Leben zu erlernen um dadurch langfristig gesund zu bleiben. Das System bietet damit eine integrierte Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Entwicklung neuer Instrumente für das Management, um flexible und nachhaltige Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung der Arbeitsfähigkeit zu fördern.

Vorgehen

Das im Projekt zu entwickelnde System setzt sich aus verschiedenen Sensoren zusammen, durch deren kontinuierliche Datenerfassung und -analyse es ermöglichst wird das Verhalten des Benutzers, seine Präferenzen und Vorlieben zu erlernen um auf natürliche Weise mit ihm zu interagieren.
Anhand von drei exemplarischen Arbeitsumgebungen (Produktionsumgebung, Büroarbeitsplatz und Telearbeitsplatz) wird das System nutzerzentriert entwickelt, wobei zunächst die Anforderungen und Wünsche der Nutzenden definiert und spezifiziert werden. Die einzelnen Komponenten, als auch das vollständig integrierte System, werden anschließend zunächst in Laborstudien getestet und weiterführend in den drei exemplarischen Arbeitsumgebungen in Feldstudien über mehrere Monate validiert und hinsichtlich der erhobenen Nutzeranforderungen evaluiert.

 
 

Ergebnisse

  Mehrere Screenshots der WOAW Benutzeroberfläche Urheberrecht: © ITCL Technology Centre Einblick in das WAOW Interface

In gemeinsamer Arbeit wurde das sogenannte WorkingAge Of Wellbeing Tool, kurz WAOW entwickelt, welches mit Hilfe verschiedener Sensoren den individuellen Zustand der arbeitenden Person erfasst sowie Echtzeitfeedback gibt. Nach mehreren Testzyklen unter kontrollierten Bedingungen innerhalb von Laborstudien wurde das Tool anschließend im Kontext von Büro-, Produktions- und Telearbeit erfolgreich mit 37 Nutzenden über zwei Monate getestet. Der Fokus lag dabei einerseits auf der technischen Prüfung hinsichtlich Funktionalität und Zuverlässigkeit in der realen Arbeitsumgebung, aber insbesondere auch auf ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten sowie der Akzeptanz des WAOW Tools. So konnten abschließend sehr positive Ergebnisse hinsichtlich der Funktionalität und Zuverlässigkeit, aber auch in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit, Akzeptanz und Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und Effektivität ermittelt werden.

 
Video
 

Förderung

Das Projekt WorkingAge wird mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarungsnummer 826232 gefördert.

Projektpartner
Audeering GmbH
Brainsigns SRL

European Emergency Number Association ASBL

Exodus Anonymus Etaireia Pliroforikis

Fundacion INTRAS

Green Communications SAS

Instituto Tecnológico de Castilla y León

Telematic Medical Applications MEPE

Telespazio France SAS

The chancellor Masters and scholars of the University of Cambridge

Politecnico di Milano

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