Eye-Tracking
Anhand von Eye-Tracking lassen sich kontaktlos Pupillen- und Augenbewegungen erfassen, um psychische Beanspruchungszustände oder Gebrauchstauglichkeit zu erörtern. Eye-Tracking-Systeme sind optische Messverfahren, anhand dessen sich die Pupillengröße, das visuelle Verhalten oder der Aufmerksamkeitsfokus bei der Analyse verschiedenartiger Fragestellungen untersuchen lassen.
Am Institut für Arbeitswissenschaft wird Eye-Tracking im Rahmen von Labor- und Feldumgebungen eingesetzt, um beispielsweise Kenntnisse über die kognitive Beanspruchung der Versuchspersonen bei der Bearbeitung von Versuchsaufgaben zu erlangen. Diese Verfahrensweise ermöglicht die Bewertung der Usability von Software oder auch die Analyse in Bezug auf die Effizienz der Mensch-Maschine-Interaktion. Wichtige zu erfassende Indikatoren sind hierbei der Pupillendurchmesser, die Anzahl und Dauer der Lidschlüsse, Haltepunkte (Fixationen) sowie die Bewegungen (Sakkaden) der Augen. Anhand dieser Informationen lassen sich neben dem Beanspruchungszustand von Personen indirekt beispielsweise auch Rückschlüsse auf die Aufgabenschwierigkeit ziehen. Diesbezüglich zeigt eine Vergrößerung des Pupillendurchmessers eine gesteigerte mentale bzw. emotionale Beanspruchung und eine höhere Fixationsdauer an, d. h. die Dauer des Verweilens eines bestimmten Stimulus im Aufmerksamkeitsfokus, was wiederum eine höhere Schwierigkeit bei der Informationsaufnahme zur Folge hat. Mittels der Fixationsdauer lassen sich außerdem Gebrauchstauglichkeitsaspekte, wie z. B. die Menüstrukturen von Software oder der Aufbau und die Navigation von Webauftritten, bewerten.
Am Institut für Arbeitswissenschaft werden sowohl stationäre Eye-Tracking-Systeme als auch Eye-Tracking-Brillen eingesetzt. Die stationären Systeme sind in der Lage, hochauflösende Analysen vorzunehmen und so millimetergenaue Daten im Hinblick auf das Nutzungsverhalten zu erfassen. Portable Systeme in Form einer Brille bieten hingegen weniger Präzision, können aber unter natürlicheren Bedingungen eingesetzt werden.