Haptische Interaktion und Gestensteuerung
Die haptisch-multimodale Interaktion verbindet Mensch-Maschine-Interaktion durch Körperteile wie Hand, Fuß etc. mit visueller und akustischer Interaktion über Augen und Ohren. Als besonders schneller und intuitiver Interaktionskanal bietet die Haptik ein hohes Potential für die Kooperation zwischen Mensch und Technik. Die Vorteile liegen in einer schnellen Reaktionszeit mit hoher Präzision und Feingefühl bei ebenso hoher "Begreifbarkeit". Ein positiver Nebeneffekt ist die Entlastung des ohnehin oft überbelasteten visuellen oder akustischen Kanals.
Der Einsatz der haptischen Interaktion ist heute ein klarer Trend rund um den Hype von zunehmender Virtualisierung und Visualisierung und reicht dabei deutlich weiter als nur die Benutzung von Touchdisplays. Unsere Forschung zur haptisch-multimodalen Interaktion beruht auf einer jahrzehntelangen Historie, welche mit den ersten Touchscreens in Flugzeug-Cockpits oder der H(orse)-Metapher als biologische Inspiration für die Gestaltung kooperativer Fahrzeugführung begann.
Ein weiterführender Bereich der haptischen Interaktion stellt die Interaktion durch Gesten dar. Als Teil dieses Forschungsfelds untersuchen wir Kooperations- und Manövergesten als Baustein für Kooperations- und Interaktionsmuster in Mensch-Maschine-Systemen nach naturalistischem Vorbild. Diese werden in unseren Forschungsprojekten zur kooperativen Bewegungsführung oder Exploration eingesetzt und stetig weiterentwickelt. Über Interaktionsmuster lassen sich die Kernelemente von Gesten abstrahieren und leicht auf andere Anwendungsbereiche übertragen, damit die Interaktion in allen Bereichen vergleichbaren Mustern und allgemein verständlichen Grundprinzipen folgen kann.