Exploration von Mensch-Maschine-Systemen
Das Forschungsfeld „Exploration von Mensch-Maschine-Systemen" umfasst die Entwicklung neuartiger Methoden und Werkzeuge der Human Systems Integration speziell für die systematische Erkundung von Systemkonzepten in neuartigen Mensch-Maschine-Systemen.
Unter einer Exploration verstehen wir eine Methodik von zusammenhängenden Aktivitäten zur systematischen Konzeption, Entwicklung und Erprobung der Gestaltungs- und Nutzungsräume von Mensch-Maschine-Systemen. Im Kern der Methodik steht ein iterativer und partizipativer Gestaltungsansatz, der es erlaubt, neue Mensch-Maschine-Systeme gemeinsam mit Nutzenden sowie anderen Stakeholdern zu explorieren und dabei nutzenzentrierte und technologieorientierte Perspektiven zu einem stimmigen Zusammenspiel von Menschen, komplexen technischen Systemen und Prozessen zu verbinden. Durch die frühzeitige Berücksichtigung aller Stakeholder im Entwicklungsprozess lassen sich unterschiedliche, zum Teil auch widersprüchliche Produkt- und Prozessqualitäten ausbalancieren und Entwicklungszeiten deutlich reduzieren.
Zur Exploration von Mensch-Maschine-Systemen nutzen wir Software-Werkzeuge wie die virtuelle Realität, um neue Konzepte bereits frühzeitig visualisieren und validieren zu können. Mittels einer „berührbaren“ virtuellen Realität (Tangible XR) können neue Konzepte über die Integration haptischer Elemente auch multimodal erlebbar gemacht werden. In Kombination mit der räumlichen Infrastruktur und der modularen Hardware in unserem Exploroscope können Prototypen für neue Mensch-Maschine-Systeme schnell implementiert und erprobt werden.
Die Exploration nutzt Methoden wie die Wizard-of-Oz-Methode oder die Theater-Methode, um Systemfunktionalitäten mit einem deutlich reduzierten Implementierungsaufwand bereits frühzeitig zu simulieren und ihre Wirkung auf die Nutzenden und das Gesamtsystem zu untersuchen. Dies erlaubt es, auch hochautomatisierte und teil-autonome Systeme, wie sie z. B. in modernen Kraftfahrzeugen oder intelligenten Fabriken eingesetzt werden, als „Rapid Prototyping“ schnell zu explorieren und diese gemeinsam mit Stakeholdern partizipativ zu verbessern.