Soziotechnische Systeme und Mensch-Maschine-Schnittstellen
In der Folge zunehmender Automatisierung der Industrieländer, insbesondere in Deutschland, werden Menschen und Maschinen in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten. Dabei erlauben die stetigen Fortschritte auf dem Gebiet der Robotik eine echte Kollaboration: Hand in Greifer. Aus dieser Zusammenarbeit entsteht ein soziotechnisches (Arbeits-)System, in dem der Mensch als soziales und die Maschine als technisches Teilsystem in Erscheinung treten. Für die zielgerichtete Interaktion zwischen den beiden Teilsystemen innerhalb eines solchen Arbeitssystems bedarf es einer Mensch-Maschine-Schnittstelle.
Innerhalb des Forschungsfelds Soziotechnische Systeme und Mensch-Maschine-Schnittstellen werden Fragestellungen sowohl hinsichtlich menschengerechter Arbeitsplatzgestaltung als auch in Bezug auf die zweckmäßige und intuitive Bedienung von Maschinen erforscht. Anwendung finden die Ergebnisse in all jenen Domänen, in denen die menschliche Arbeit nicht ohne Weiteres ersetzt werden kann. Beispielsweise ist die Vollautomatisierung einer flexiblen Produktion kaum umsetzbar, wohingegen eine gezielte Unterstützung der menschlichen Arbeit in diesem Anwendungsfall einen großen Hebeleffekt haben kann. Gegenstand der Forschung ist stets der Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Kontext des Arbeitssystems. Somit rücken Aspekte wie Ergonomie, kognitive Last und Leistungsfähigkeit in den Fokus. Damit einher geht außerdem die Frage, wie sich diese durch den Einsatz des technischen Teilsystems günstig beeinflussen lässt. Im Mittelpunkt der Optimierung eines soziotechnischen Systems steht daher stets die problemspezifische Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion.
Das IAW verfügt auf diesem Feld über eine langjährige Erfahrung und kann auf eine Vielzahl von Messmittel zur Erfassung von physiologischen und psychologischen Größen zurückgreifen.