Systemergonomie / Balanced Human Systems Integration

  Gruppenfoto der Abteilung Systemergonomie © Kurt Beyer  

Globale Herausforderungen wie die Klimakrise oder COVID-19 erhöhen die Anforderungen an Menschen, Organisationen und die Umwelt. Gleichzeitig versprechen technologische Entwicklungen zunehmend vernetzte, (teilweise) autonome und intelligente Systeme. Je komplexer diese Systeme werden, desto wichtiger wird es, Menschen, Technik, Organisation und Umwelt harmonisch zu integrieren. Die Systemergonomie (engl. Human Systems Integration) adressiert diese Herausforderung, indem sie – hier unter dem Leitmotiv der Balance - die menschengerechte, ganzheitliche Exploration und Entwicklung soziotechnischer Systeme erforscht.

So forschen wir in einem interdisziplinären Team an der Gestaltung und Integration autonomer Funktionen, die als Assistenz, Teil- oder Hochautomation eng mit dem Menschen zusammenarbeiten (Kooperative Systeme, Human Autonomy Teaming). Ein Beispiel hierfür ist die Gestaltung der dynamischen Aufgaben- und Kontrollverteilung in der Teil- und Hochautomation von Kraftfahrzeugen und Drohnen, die wir in einer Reihe von DFG-, EU- und Industrieprojekten wesentlich mitgeprägt haben. Dieses Know-how übertragen wir systematisch auf andere Anwendungsbereiche wie Assistenz- und Automationssysteme im Kontext Industrie 4.0.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Abteilung ist die systematische Exploration solcher Mensch-Technik-Systeme gemeinsam mit Stakeholdern, wofür wir ein auf Explorationen optimiertes Labor (Exploroscope) aufgebaut haben. Für die Exploration und zu Testzwecken nutzen wir die Methoden der virtuellen Realität (VR), augmentierten Realität (AR) oder der gemischten Realität (XR). Da die virtuelle Realität aufgrund fehlender haptischer Interaktion in ihrem Realismus begrenzt ist, forschen wir an einer „berührbaren“ virtuellen Realität (Tangible XR), über die Anwender und andere Stakeholder möglichst frühzeitig an der System- und Interaktionsgestaltung partizipieren können. Auch über XR hinaus erforschen wir die haptische Interaktion im Zusammenspiel mit Assistenz- und Automationssystemen.

Teil der Balance zwischen Mensch und Maschine ist eine zuverlässige Erkennung und Entschärfung von Systemgrenzen, die bspw. infolge mentaler oder physischer Unter- bzw. Überforderung entstehen. Die Ergebnisse dieser Forschung fließen direkt in die System- und Interaktionsgestaltung ein, um diese z. B. mittels gestenbasierter Interaktionskonzepte als „Design for all“ auch Älteren oder Menschen mit Behinderungen intuitiv zugänglich zu machen.

 

Team

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Universitätsprofessor
Dr.-Ing. Frank Flemisch
Leitung Lehr- und Forschungsgebiet Systemergonomie
Tel.: +49 241 80 99435
Fax: +49 241 80 92131
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Nicolas Herzberger M. Sc.
Gruppenleitung Systemergonomie
Tel.: +49 241 80 99464
Fax: +49 241 80 92131
 
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Michael Preutenborbeck M. Sc.Tel.: +49 241 80 99456
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Marcel Usai M. Sc.Tel.: +49 241 80 99496
Fax: +49 241 80 92131